Hin­du­kusch

ALLGEMEINE INFOS ÜBER DEN HINDUKUSCH

  • Lies: Tiziano Terzanis „Briefe gegen den Krieg“
  • Vergleiche den Afghanistan Krieg mit dem Vietnam-Krieg
  • Das Suffix – stan bedeutet im indoiranischen „der Ort an dem man steht“
  • Viele Bräuche stammen noch aus vorislamischer Zeit, z.B. das persische Neujahrsfest Nourouz.
  • Der höchste Berg im Hindukusch ist 7708m hoch.
  • Die Buddhas von Bamiyan zeugten bis zu ihrer Zerstörung von 600 Jahren buddhistischer Geschichte in der Region.
  • Viele Bodenschätze, der schönste und wertvollste Lapislazuli wurden hier gefunden
  • Spraye Shahzada, der Money-Bazar in Kabul ist der größte Geldmarkt der Welt.
  • Nach Ende der Kolonialzeit wurde Pakistan zur ersten islamischen Republik der Welt.
  • Mehr als 50 Sprachen in Pakistan, in Afghanistan 49 Sprachen und etwa 200 Dialekte
  • Die Stimmung ist heute wohl intolerant, was Religion angeht. Das war jedoch nicht immer so – Kabul war einst vollkommen auf dem Hippie-Trail.
  • Aus Afghanistan strömen die Flüchtlinge seit Jahrzehnten, vor allem nach Pakistan und den Iran.
  • Etwa 700 noch lebende deutsche Soldaten sind nach wie vor in Afghanistan stationiert, obwohl jeder weiß, dass dieser Einsatz gar nichts bringt.

Afghanen, Pakistanis und turkstämmige Völker in Köln

„…. Der Abend endet in einem Hindutempel, der in einem gekachelten Allerweltsbau residiert. Hüfthohe Götterfiguren erinnern an ein Wachsfigurenkabinett, in der Ecke blinkt ein Om-Zeichen, es riecht nach Sandelholz und Putzmitteln. Gerade ist ein Ritual für die Göttin Durga im Gange. Ein Priester im knielangen Hemd betet dramatisch schnurrend vor zwei Dutzend Menschen. Ein Greis mit blinden Augen und schrundigen nackten Füßen schlägt eine Trommel. Anupama steht reglos da und bekommt ein Madonnengesicht. Nach der Zeremonie übersetzt sie unsere Fragen an den Priester. Als der Reiseleiter Bönig schließlich von ihm wissen will, ob er denn selbst Fragen an uns habe, lächelt er lange und entrückt. Wir glauben schon, er habe nicht verstanden, da kommt endlich die Antwort. Sie lautet: Nein.“ 

Wolf Alexander Hanisch schreibt im Tempel der Hindu-Afghanen Rath Heumar. „Im zweiten Stock liegt Eritrea“ DIE ZEIT 22.10.2009

Afghanen: Längst zuhause in Köln.

Die Afghanen und Pakistanis in Köln tauchen am ehesten in Little India ( hinterm Neumarkt) auf. Zahlreiche Hindu-Afghanen sind in den 1990ern vor den Taliban geflohen, denn Sie mussten sich als Andersgläubige mit farbigen Armbändern kennzeichnen. Die Diskriminierung wurde mit Juden im Naziregime verglichen. In Afghanistan teilten Hindus und Sikhs ihre Plätze der religiösen Praxis und auch im Köln / Rath-Heumarer Exil ist im Hindutempel ein Raum für das Heilige Buch von Guru Nanak reserviert. Hier wird Punjabi, Afghanisch, Farsi, Sinthi und Deutsch gesprochen. Sonntags sind einige hundert Familien vor Ort. Einige Gemeindemitglieder betreiben Shops in Kölns Little India. Alleine in der Fleischmengergasse ein Hochzeitsmodesalon, ein Restaurant ( indisch-italienisch), einen Bazar.

Lieblings-Kontakte aus dem afghanischen Köln:

Die Restaurants „Kabul“ , „Iman“ bieten typisch afghanische Küche.
Bei Govardhan gibt es es „vedische Küche“. Die ist immer vegetarisch und spirituell bereinigt.
Der Hindu-Tempel in Rath-Heumar.
Kohinoor Mode bietet Saris und Co.
Der ARD- Journalist und langjährige Kölner Afghanistan-Korrespondent Martin Gerner  hat Journalisten in Afghanistan ausgebildet und das erste Kölner Afghanistan-Festival initiiert.

Daud Kahn Sadozai erklärt das afghanische Saiteninstrument Robab.

Daud Kahn Sadozai ist ein aus Kabul stammender Kölner.  Er ist ein bedeutender Meister der afghanischen Saiteninstrumente Robab und Sarod.

In ganz Afghanistan war und ist die afghanische Rabab eines der dominanten Melodieinstrumente. Dies mag damit zu tun haben, dass die musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten dieses Instrumentes so vielseitig sind und es mit seinem eindringlichen Klang den Zuhörer rasch in seinen Bann zieht.
Die Rabab wird zu allen feierlichen Anlässen gespielt, es ist ein Hauptinstrument der afghanischen Folklore und hat auch in der spirituellen Musik der Sufis stets eine zentrale Rolle gespielt.
 Solistisch und als klassisches Musikinstrument gelangte die Rabab in unserer Zeit vor allem durch den berühmten Rababinterpreten Ustad Muhammad Umar zu hohem Ansehen. Ihre Beliebtheit ließ die afghanische Rabab nicht in Afghanistan verweilen. Instrumente mit dem Namen Rabab sind weit im Orient verbreitet. In den Händen einer afghanischen Familie namens Bangesh, die Pferdehandel betrieben und auch Rababspieler waren, gelangte das Instrument an die Höfe Nordindiens. Im 17. Jahrhundert wurde die Rabab von Nachkommen dieser Familie in Form und Spielweise modifiziert und es entstand das heute in Indien berühmte Saiteninstrument Sarod, dessen heutzutage hervorragender Interpret der indische Sarodvirtuose Ustad Amjad Ali Khan die Musiktradition seiner Familie an die siebte Generation der Bangesh Familie, seine Söhne Amaan Ali Khan und Ajaan Ali Khan weitergibt.
www.daud-khan.de

Die aus Kabul stammende Nasima Sheerzoi aus Köln / Wesseling studierte an Radia-e Balkhi High School und der Fakultät für bildeten Kunst in Belgrad bis zum „Master of Arts“. Sie malt mit Öl und Aquarell, unter anderem die Buddha-Statuen von Bamiyan.

Am Kölner Rathenauplatz neben dem Kulturklüngel Büro leben seit 2016 in der Erstaufnahme minderjährige afghanische Flüchtlinge 100m vor dem Haus von General Klein. Ist das ein Wink mit dem göttlichen Zaunpfahl? Exklusiv für den General? 2009, nach dessen Fehlentscheidung im Kundus starben 91 unschuldige Afghanen. Trotzdem wurde er zum General befördert. Die Opfer in Afghanistan erhielten 5000€ Entschädigung pro Familie. Leider kein Witz.

Touren in Köln

Bei einigen Gemeindemitgliedern der afghanischen Hindugemeinde kommen wir während der Stadtführung DAS INDISCHE KÖLN MIT VIDYA BANAKAR vorbei.

Gelegentlich fahren wir auf Anfrage bei der interreligiösen Radtour zum Hindutempel in Rath-Heumar.

Daud Khan begleitete bisher einmal die Weltreise durch Bonn mit Vera Tolo. Vielleicht dürfen wir das in Zukunft wiederholen…

„Mit sonnigen Grüßen von Louis“ Die Fotos aus Afghanistan wurde uns freundlicherweise von Louis Palmer zur Verfügung gestellt. Der Visionär fuhr mit dem Solarmobil um die Welt und brachte eine Menge spannender Bilder und Erlebnisse mit nach Hause.

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