Samson Kidane

Der eritreische Musiker Samson Kidane kam 1984 nach Deutschland, um dem Bürgerkrieg zwischen Eritrea und Äthiopien zu entkommen und hier seine musikalische Laufbahn fortzusetzen. Mit seiner Musik kombiniert er auf wunderbare Weise seine afrikanischen Wurzeln mit modernen Musikstilen wie Hip Hop, Reggae und Rock. Dabei sind die ostafrikanischen und arabischen Einflüsse in seinen Liedern immer deutlich zu hören. Seine Songs basieren kompositorisch auf der eritreischen Krar, einem traditionellen Instrument zwischen Gitarre und Harfe. Samson Kidane singt ausnahmslos in der eritreischen Landessprache Tigrina. Seine Texte erzählen von Liebe, Hass, Krieg und Zerstörung, enthalten jedoch stets eine religiös tief verwurzelte Zuversicht und Hoffnung.

Mit einer schlichten Besetzung aus Gitarre, Bass und Schlagzeug unterstützen drei deutsche Musiker unaufdringlich und zurückhaltend den ganz eigenen Musikstil Samson Kidanes. Samson Kidane: Krar, Gesang, Wolfgang Reinermann: Gitarre, Peter Dickas: Schlagzeug. Jörg Mainhardt: Bass

 Eritrea-Blues

Im zweiten Stock liegt Eritrea

„…. Als der letzte Teilnehmer sich am Treffpunkt rechts des Rheins eingefunden
hat, gibt der Reiseleiter Thomas Bönig das Zeichen zum Abmarsch – in eins
der abgasgebräunten Häuser nebenan. Wir steigen durch einen Flur, der so mustergültig marode ist, dass man glaubt, ihn aus einem Fassbinder-Melodram
zu kennen. Im zweiten Stock drückt Bönig auf eine Klingel. Die Tür geht auf, vor uns steht ein schwarzer Mann im Kapuzenpulli mit einem breiten Lächeln. Er heißt Samson Kidane und sagt: »Willkommen in Eritrea!«

In der Wohnung ist es heiß. Tabakqualm und Gewürzschwaden kitzeln in der Nase. An den Wänden hängen afrikanische Landkarten, in der Ecke plärrt ein Fernseher. Nach und nach füllt sich Samsons Wohnküche mit einem Dutzend Menschen. Sie alle haben bei Thomas Bönig den Ausflug »Interkulturelles Köln« gebucht. Die Idee ist so naheliegend wie genial. In einer Stadt, in der rund 170 Nationen leben und fast jeder Dritte ausländische Wurzeln hat, veranstaltet Bönig Expeditionen in Migrantenmilieus. »Kulturklüngel« nennt
der freiberufliche Reiseleiter sein Einmannunternehmen, das Führungen in das indische, afrikanische, fernöstliche und lateinamerikanische Köln anbietet. Die heutige Tour des 34-Jährigen im Ethnohemd ist die erste, die mehrere Kulturen einschließt. Es ist eine Weltreise durch die eigene Stadt.

DIE ZEIT veröffentlicht diesen Text von WOLF ALEXANDER HANISCH 22.10.2009.

Mesiluni (ich dachte)

Samson Kidane Band (Köln/Eritrea)

Creole Festival Dortmund 2008

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Samson verteilt Hühnchen mit Kichererbsenpüree, Fladenbrot und eine fruchtig-scharfe Soße. Er wirkt dabei so zwanglos, als bewirte er Kumpel
anstatt wildfremde Menschen. Zwei seiner Freunde sind auch da und öffnen Kölschflaschen für die Gäste. Anfangs irren noch Blicke auf der Suche nach Besteck umher, dann tun wir es Samson gleich und essen mit den Fingern. Die Gespräche flammen auf, als stünden wir in einer Kneipe. Es geht natürlich um Eritrea, das so wenig von sich preisgibt wie kaum ein Land auf der Welt. Die Organisation Reporter ohne Grenzen stuft seine Pressefreiheit auf Rang 173 ein. »Das ist der letzte Platz hinter Nordkorea«, sagt Samson und lässt noch eine Schüssel Püree herumgehen. »Das muss man erst einmal schaffen«, kommentiert ein Mann mit Baseballkappe und grinst etwas unsicher.

Der schlaksige Musiker Samson ist einer der 25000 Eritreer, die in den achtziger Jahren vor dem Krieg flüchteten und in Deutschland Asyl erhielten. Im Alter von elf war er Soldat geworden und hatte gegen die äthiopische Herrschaft kämpfen müssen. »Fünf Kugeln haben mich bei einem Überfall auf unser Lager getroffen«, sagt der 41Jährige und zeigt auf Beine, Bauch und Arm.

Dann kramt er ein Ding hervor, das aussieht wie eine Mischung aus Harfe und Gitarre. Es ist eine Krar, das Nationalinstrument Eritreas. Als Samson anfängt, darauf zu spielen, staunen wir. Solche Musik hat keiner von uns je gehört. Sie birst vor Kraft und klingt zugleich merkwürdig zerbrechlich. Auch Samsons Gesang in der kehligen Landessprache Tigrinya geht unter die Haut. Unterdessen verteilt
ein Freund Übersetzungen der Texte, und wir wundern uns, dass sie gar nicht zu den Liedern passen wollen. Samson singt von Ungleichheit und Solidarität, von falschen Ideologien und steinigen Wegen. Die maschinengeschriebenen Zettel sehen aus, als seien sie schon durch viele Hände gegangen. »Nehmt sie mit«, sagt Samson zum Abschied und klopft jedem von uns auf die Schulter. Als wir wieder im Freien stehen, blicken wir noch einmal zurück auf das hässliche Haus, das plötzlich anders wirkt. Es ist jetzt das Haus von Samson Kidane. …“ 

Askalu und ihr Esel Senait

Interkulturelles Märchenfestival in der Villa Ignis 2011/2012

Jens Peters erzählt eine Geschichte von Stefanie Christmann über ein Mädchen in Eritrea
Mit Musik von Samson Kidane, begleitet von Timo Hilche.

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Reportage mit Samson Kidane

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Samson Kidane Band ab 05:45min

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SAMSON KIDANE „Abey alewu“

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Samson Kidane Band Creole-Festival 2008 „Mesiluni“

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Dann kramt er ein Ding hervor, das aussieht wie eine Mischung aus Harfe und Gitarre. Es
ist eine Krar, das Nationalinstrument Eritreas. Als Samson anfängt, darauf zu spielen,,

staunen wir. Solche Musik hat keiner von uns je gehört. Sie birst vor Kraft und klingt
zugleich merkwürdig zerbrechlich.“
– DIE ZEIT –

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